Donnerstag, 6. September 2012



Markus 6, 6b - 13


Jesus wirkt in seiner Aussendung der Jünger sehr entschlossen, fast zornig (ein Begriff, den man mit Jesus nicht unmittelbar in Beziehung setzen möchte). Er gibt seinen Jüngern die Aufgabe, die Menschen aufzufordern, ihr Leben zu ändern. Und er sagt: "Wenn ihr an einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen und euch nicht anhören wollen, dann zieht sogleich weiter und schüttelt den Staub von den Füßen, damit sie gewarnt sind".

Gewarnt davor, dass ihnen Gottes neue Welt verschlossen bleiben wird, wenn sie nicht auf ihn hören? - Ganz offensichtlich. Es war Brauch, dass Juden, wenn sie in das Heilige Land zurückkehrten keine Verunreinigung einschleppen wollten und sich daher "den Staub von den Füßen schüttelten". Es ist deutlich: Hier soll diesen Menschen gesagt werden: "Euer Misstrauen bleibt als Staub bei euch. Diese Beziehung ist beendet. Ihr bleibt und wir gehen ohne euch in Gottes neue Welt."

Wie gesagt: Krasse Worte... Jesus ist es ernst damit.

3 Kommentare:

  1. Hm. Entschlossen ist Jesus auf jeden Fall! Aber zornig? Woran machst du das fest?
    Auf jeden Fall wird hier nochmal das Vertrauensthema aufgegriffen. Jesus fordert die Jünger auf Gott zu vertrauen und weder Nahrung, Ersatzkleidung noch Waffen mitzunehmen, denn Gott wird sie mit allem versorgen was sie zum Leben brauchen und sie vor Angriffen beschützen.

    Was das Staub abschütteln angeht...hm, sie sind ja im heiligen Land und betreten es nicht erst wieder... Ich würde sagen sie distanzieren sich damit eher von den Leuten, die Jesus und das Evangelium ablehnen oder nicht hören wollen. Ihre und unsere Aufgabe ist es die frohe Botschaft zu verbreiten, was die Leute damit machen, ob sie es glauben oder ablehnnen, dafür ist jeder selbst verantwortlich. Also endgülzig ist das noch nicht würde ich sagen, aber die Leute die die Botschaft gehört haben müssen ihre Entscheidung allein treffen.

    P.S.: Schönes neues Design...freundlicher für die Augen und weniger "Geskrolle" ;)

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  2. Klar, das mit dem Zorn ist Interpretation und ich schrieb ja auch: "fast zornig". Es klingt zornig, wenn er sagt, dass man weitergehen solle, wenn kein Interesse da ist. Und das mit dem Staub abschütteln, das ist echt: das war eine jüdische Tradition. Du hast natürlich recht: In diesem Kontext wird es wohl tatsächlich heißen: "Lasst diese Leute halt, die nicht hören wollen. Beziehung beendet." Aber genau das klingt ja wieder zornig, resigniert, wie auch immer.

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  3. Echt findest du? Ich finde es klingt einfach als sei er sich der Sache sicher und er sagt es um der Jünger willen, damit sie sich nicht verpflichtet fühlen jedem Einzelnen um jeden Preis das Leben zu retten. Die Menschen sind eigenverantwortlich. Man stelle sich vor, die Jünger wären als erstes in eine Stadt gekommen, wo ihnen die Menschen wirklich sehr am Herzen liegen, aber keiner glaubt ihnen, alle lehnen die Botschaft ab und die Jünger wären nicht weiter gezogen, sondern wären geblieben um jeden zu bearbeiten und umzustimmen, um jeden Preis zu überzeugen...dann wäre die Botschaft nicht sonderlich weit gekommen und wer weiß ob sie hier je angekommen wäre...

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