Freitag, 7. September 2012


Markus 6, 14 - 29

Ein schreckliches Zwischenspiel. Es geht um das Schicksal von Johannes dem Täufer, der Jesus taufte und (wir erinnern uns) zugegen war, als Gott sagte: "DU bist mein Sohn, dir gilt meine Liebe, dich habe ich erwählt" (Mk 1, 11). Und es war das Auftreten dieses Johannes des Täufers, das die Worte des Propheten Jesaja erfüllte: "Ich sende meinen Boten vor dir her, sagte Gott, damit er den Weg für dich bahnt" (Mk 1, 2).

Ein furchtbares Schicksal, das sich erfüllt, weil Stolz, Zorn und Eitelkeit der Menschen regieren...

König Herodes ist überzeugt, dass Johannes ein frommer und heiliger Mann ist. Dennoch lässt er ihn gefangen nehmen, weil er ihm vorhält, gegen Gottes Gesetze verstoßen zu haben. Herodes hat seinem eigenen Bruder die Frau weggenommen. Ihr Name ist Herodias und sie ist derart wütend auf Johannes, dass sie seinen Tod wünscht.
Und ihr Zorn, ihre Eitelkeit machen sie furchtbar listig: als ihre Tochter auf einem Fest für den König tanzt und dieser sie vor allen Gästen fragt, welchen Wunsch er ihr in diesem Moment erfüllen soll, sagt sie (mit den Worten ihrer Mutter Herodias): "Ich will, dass du mir den Kopf des Täufers Johannes überreichst."
Und sein Stolz, seine Eitelkeit machen ihn furchtbar schwach: er schickt den Henker und erfüllt ihren Wunsch. So stirbt Johannes.



Warum dieses Zwischenspiel? Warum erzählt Markus diese Episode an dieser Stelle? Denn sie wird im Folgenden nicht wieder aufgegriffen. Sie bleibt für sich stehen. Also was soll sie uns an dieser Stelle sagen.

Er ging Jesus voraus, bereitete seinen Weg und mit seinem Tod kündigt er auch den Tod Jesu an. Ist diese Parallele zu einfach? Vielleicht nicht, denn Markus leitet die Episode damit ein, dass sich nicht nur das Volk sondern auch Herodes selbst sich fragt, wer dieser Jesus ist und kommt zu der Überzeugung: "Es ist der, dem ich den Kopf abschlagen ließ und jetzt ist er vom Tod auferweckt worden." Damit kündigt sein Tod auch die Auferstehung an.

Ist das alles?

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