Samstag, 8. September 2012


Markus 6, 30 - 8, 26

Eine lange Passage, die hier folgt, und die zwei wichtige Themen behandelt, die in ihrem Zusammenspiel für mich gerade sehr zentral zeigen, worum es Jesus geht.

1. Jesus ringt um das Vertrauen den Jünger in ihn und seine Botschaft

Die vergangene Passage um den Tod von Johannes kündigt an, dass Jesus ebenfalls sterben wird. Er weiß es und er weiß auch, dass es jetzt darum geht, die Jünger auf die Zeit danach vorzubereiten ohne ihnen unmittelbar zu offenbaren, dass sein Tod bevorsteht. Vielleicht würden sie sich zu sehr fürchten. Aber man spürt, wie sehr er um die Bindung zu ihm bemüht ist, wie sehr er wünscht, dass durch sie und ihr Vertrauen, seine Botschaft und seine Gedanken und Überzeugungen bestehen bleiben und weiter getragen werden kann. Er braucht sie, die Zwölf. Er bewirkt Wunder (er sättigt mit wenig Nahrung mehrere Tausend Menschen, er geht über das Wasser, er heilt Kranke). Aber er spürt, dass ihnen noch immer die Einsicht fehlt.

"Versteht ihr immer noch nichts? Begreift ihr denn gar nichts? Seid ihr genauso verstockt, wie die anderen?" (Mk 8, 17)
Jesus heilt einen Blinden (Mk, 8, 22-26), und er fragt seine Jünger: "Ihr habt doch Augen, warum seht ihr nicht?" (Mk 8, 18)
Jesus heilt einen Taubstummen (Mk 7, 31-37), und er fragt seine Jünger: "Ihr habt doch Ohren, warum hört ihr nicht?" (Mk 8, 18)
"Begreift ihr denn immer noch nichts?" (Mk 8, 21)

Sie sollen sehen und hören, es mit ihren Sinnen aufnehmen und Vertrauen im Herzen gewinnen.


2. Jesus setzt sich mit den Pharisäern auseinander

Jesus erklärt mit aller Deutlichkeit, was es ist, was ihn an den Pharisäern stört und warum er seine Jünger auffordert, sich nicht an die Vorschriften, zu halten, die die Gesetzeslehrer aufgestellt haben: "Warum essen sie mit unreinen Händen?"

Und Jesus erklärt, dass es um ihr Herz geht. Dies ist entscheidend. Gottesdienst ist sinnlos, wenn er sich an den von Menschen gemachten oder ausgelegten Gesetzen Gottes orientiert.

Und er macht dies an der Frage der Pharisäer deutlich: Unrein wird ein Mensch nicht durch Dinge, die von außen kommen und die er in sich aufnimmt. Unrein bedeutet, dass etwas aus dem Herzen spricht, was Gottes Gesetzen widerspricht. Die Unreinheit kommt aus dem Inneren. Darum ist es das Herz, worum es Jesus geht.


Wenn man nun beide Themen zusammennimmt, dann ist man sehr nah bei dem, worum es im Kern geht. Habt Vertrauen in die Botschaft und pflanzt sie in euer Herz! Und jetzt denke ich an den Anfang von allem: Der Sündenfall. Die Schlange. Nicht sie war es, die den Menschen von außen verführt hat. Er selbst war es, der die Verführung zuließ bzw. seinem Wunsch nach Wissen nachgab und sich gegen das Gebot Gottes entschied.

Geht es Jesus also darum? Die Reinheit im Herzen des Menschen wieder herzustellen. Und der Weg dorthin ist das Vertrauen. In ihn und damit in Gott.

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