Sonntag, 16. September 2012


Markus 8, 31-33

Im Leseplan ist dies die letzte Stelle der Serie "Petrus", also einer Sammlung von Texten aus der Bibel, die sich dieser Person nähern, die einerseits als "liebster Jünger Jesu", als Vertraueter Jesu beschrieben und an anderen Stellen wieder als Verleugner Christi und als schwacher Mensch gezeichnet wird. Somit erscheint er durchaus als eine zwiespältige Figur, die trotz oder gerade aufgrund seiner Unvollkommenheit diesem Jesus sehr nahe steht.

Diese Stelle hier bildet nun also den Abschluss. Leider ist dieser Abschluss keiner, der Petrus in einem Licht stehen lässt, das Mut macht. Vielleicht sehe ich das aber auch zu negativ. "Geh weg", sagt Jesus hier zu Petrus, der ihm versucht auszureden, dass es Gottes Wille sei, dass Jesus leidet, getötet und wieder auferstehen werde. Jesus redet also zum ersten Mal Klartext mit seinen Jüngern. Bisher hat er mit ihnen nie offen darüber gesprochen. Und natürlich sind alle, inklusive Petrus, entsetzt. "Du musst dich irren, das kann nicht sein. Wir stehen zu dir. Das wird nicht passieren. Wir haben es doch in der Hand."

"Hinter mich an deinen Platz, du Satan", weist Jesus Petrus scharf zurecht. "Deine Gedanken stammen nicht von Gott, sie sind typisch menschlich."

Das sind sie wohl. Er vertraut hier vielleicht eher seiner eigenen Macht, diese bevorstehenden, furchtbaren Ereignisse abzuwenden. Es geht Jesus aber nicht darum, dass man seinen eigenen Fähigkeiten vertraut, nicht seiner eigenen Macht. Sondern darum auf Gottes Treue zu bauen und in diesem Glauben zu handeln.

Vielleicht merkt Jesus, dass er vor seinem Tod noch einmal klar und deutlich sagen muss, was es heißt, ihm zu folgen...

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