Mittwoch, 29. Februar 2012

1 Mose 4

Die nächste Episode hängt für mich ganz eng mit dem zusammen, was durch den Sündenfall geschehen ist und gibt daher vielleicht noch einen weiteren Hinweis auf den Grund für das Geschehene...

Kain und Abel – der Brudermord, der Zorn, der Neid. Kain empfindet das Handeln Gottes als ungerecht, was es (vielleicht) auch ist. Letztlich ist es aber so, dass Kain es als ungerecht empfindet und es dadurch zu der furchtbaren Tat kommt - der Sünde an der Schöpfung Gottes, dem Menschenleben, zum Mord an seinem Bruder.

Aber man muss es auch hier einfach sagen, wie es ist: Gott hätte das Unglück verhindern können, wenn er beide Brüder gleich behandelt hätte. Aber er tut das Gegenteil. Warum? - Vielleicht, um das Kainsmal zu setzen… Das Zeichen für die Sünde UND die Vergebung gleichermaßen. Denn es ist nicht nur das Zeichen dafür, dass eine furchtbare Tat, eine Sünde begangen worden ist sondern gleichsam, dass Gott weiter bei dem Sünder ist, ihn nicht verloren gibt. Denn auch der Mörder Kain bleibt seine Schöpfung.

Dienstag, 28. Februar 2012


1 Mose 3

Der Mensch wird von Gott aus dem Garten vertrieben. Eva ist es, die dem Verlangen nach dem Wissen nachgibt, welches die Früchte des Baums versprechen, und damit den Sündenfall herbeiführt. Also, was ist die Sünde? Von den Früchten des Baums gekostet zu haben; sich für gut genug halten, über Recht und Unrecht entscheiden zu können?

Und - ganz ehrlich - es hat den Anschein, als hätte Gott diesen Sündenfall irgendwie gewollt oder zumindest bewusst provoziert, denn es hätte natürlich in seiner Macht gelegen, einen folgsamen „Roboter“ zu erschaffen und nicht einen Menschen, der frei entscheidet, denkt und seinen Bedürfnissen folgt, der strebt und will. Er hätte dem Menschen auch nicht die Möglichkeit zur Sünde „vor die Nase setzen“ müssen und schließlich hätte er nicht ein so listiges Wesen wie die Schlange erschaffen müssen. Er hätte es anders haben können. Er hätte - hat es aber genau so getan.

Warum also dieser Weg? Warum musste es zur Sünde kommen? Steckt dahinter ein Plan, der mit der Sünde des Menschen beginnt und mit dem Tod Jesu vollendet wird? Vielleicht verfolgt der Plan das Ziel, dass ein frei denkender Mensch am Ende ganz freiwillig so entscheidet, dass es gut ist, obwohl er stets auch anders, selbstsüchtig und schlecht entscheiden könnte. Ohne Programmierung – aus dem Herzen heraus richtig.
1 Mose 1, 1 - 2, 17

Der Sprung an den Anfang des Alten Testaments, an den Ursprung. Der Ursprung der Sünde, die Ur-Sünde, der Sündenfall… Kann hier die Antwort gefunden werden, was die Sünde in ihrem Kern ist? - Gott erschafft die Erde und schließlich den Menschen (nach seinem Bilde).

Gott erklärt den siebten Tag für heilig, den Tag, an dem Jesus später einen Mann heilt, was nach den Gesetzen verboten ist. Der Tag ist im Grunde die Vollendung der Schöpfung. Gott ruht. Aber er stellt nicht die Regel auf, dass der Mensch dies auch tun muss. Wenn der Mensch sich an diesem Tag zu etwas aufgerufen fühlen sollte, dann doch, das Werk Gottes zu loben. Aus dieser Sicht ist die Heilung, die Jesus an diesem Tag vornimmt, nicht Sünde sondern eine Lobpreisung, weil er sich um Gottes Schöpfung, einen kranken Menschen, kümmert und heilt. Damit ist eines klar: Sünde ist das, was Jesus hier tut, demach nicht. Vielmehr zeigt es, dass die Gelehrten („die sich für gut genug halten“) im Unrecht sind. Aber was ist dann die Sünde?

Wir nähern uns dem Sündenfall… Gott platziert den Menschen inmitten eines Gartens, wohl wissend, dass in ihm die Versuchung für den Menschen wartet: das Wissen um Gut und Böse, das Entscheidungen darüber erlaubt, was richtig und was falsch ist. Durch den Verbot, von den Früchten des Baums der Erkenntnis zu essen, macht er den Menschen erst darauf aufmerksam…

Montag, 27. Februar 2012


Markus 3, 1-6

Unter den misstrauischen und angstvoll-wachsamen Blicken der Priester wird die Situation für Jesus zunehmend prekär. Schließlich kommt es zu einer ersten Eskalation.
Jesus, der Rebell (Kinski in "Christus Erlöser": „Ich bin nicht euer Kirchen-Jesus!“): Er „sündigt“, d.h. er handelt bewusst nicht im Sinne der ausgelegten Regeln und Gebote. Er ruht nicht am Sabbat, dem heiligen siebten Tag, an dem Gott sich von seinem Schaffen ausruhte und sein Werk ansah. Jesus ruht nicht - er tut das, was er in der vergangenen Zeit so oft getan hat: Er heilt.
Es stellt sich hier die Frage: Was ist also die Sünde, wenn es nicht das ist, was die Gelehrten in ihr sehen? Was ist Sünde in Jesu Augen? Warum demonstriert er in dieser Szene, dass er gegen die bestehende Ordnung verstoßen kann? Der kommende Abschnitt wird an den Anfang von Allem führen und uns mit dem konfrontieren, was Erbsünde genannt wird. Dort kann dann der Ursprung gesucht und gefunden werden. Will Jesus etwas "Neues" oder das "Alte" zurück? Das, was einmal gemeint war?

Markus 2, 13-17

Okay, die gesellschaftlich-religiöse Situation, in der Jesus auftaucht, ist also wie folgt: Die alten Gelehrten geben die Gesetze vor, indem sie die alten Schriften so auslegen, wie sie vielleicht aus ihrem Hochmut und ihrem Stolz heraus denken, das es richtig ist. Sie teilen die Welt in Gut und Böse, bestimmen die Menschen, die Sünder unter den Menschen sind, anhand "ihrer" Gesetze. Aber Jesus, der auf sich aufmerksam macht und ihnen einerseits ein Dorn im Auge ist und andererseits aber auch in ihren Augen zu denen gehört, die frei von Sünde sind (schließlich empören sie sich über seinen "schlechten Umgang"), umgibt sich mit den Kranken, den Verstoßenen, den Sündern, mit denen, um die sich kein Mensch kümmert, die Verlorenen. Und damit zeigt er: Sie sind eben nicht von Gott verlassen, ihre Krankheit ist eben nicht ein Zeichen Gottes (für ihre Sünden). Nein! Wie Kranke den Arzt und die Heilung brauchen so brauchen Sünder Jesus und die Vergebung – eine zweite Chance. Sie sollen wissen, dass sie scheitern dürfen, niemals verloren sind, ihre Sünden vergeben werden. „Ich bin gekommen, um Sünder zu rufen, nicht Menschen, die sich schon für gut genug halten.“ Nicht Menschen, die gut genug sind sondern sich für gut genug halten…, wie es die Gelehrten und Priester seiner Zeit tun.

Markus 1, 21-45

Ohne, dass es an dieser Stelle erzählt wird, muss man davon ausgehen, dass Jesus sich berufen fühlt: Er heilt viele Menschen, er vertreibt böse Geister und er predigt. Er wird ein berühmter Mann, man spricht von ihm allerorten. Er kann seine Prominenz kaum verbergen.
Es folgt eine Szene, die zunächst wie eine erneute Wunderheilung erscheint, nichts Neues meint man: Jesus wird gebeten, einen Gelähmten zu heilen. Aber er sagt nicht: „Sei gesund!“ sondern: „Deine Süden sind dir vergeben!“
Warum vergibt er dem Mann die Sünden anstatt sein Lähmung zu heilen? Sind die Sünden die Ursache für die Krankheit? Das kann hier nicht gemeint sein. Aber was dann?
Empört sind die anwesenden Gelehrten darüber, dass Jesus sich als Stellvertreter Gottes „aufspielt“ und in seinem Namen Sünden vergibt. Sie sehen darin eine Gotteslästerung? Jesus fragt sie, was leichter sei: Zu heilen oder zu vergeben? Und dann heilt er. Ein Wunder, und die Gelehrten loben Gott. Will Jesus damit sagen, dass es leichter ist, zu vergeben. Das dies möglich ist und nicht Gott vorbehalten?

Sonntag, 26. Februar 2012

Markus 1, 9-11

Jesus lässt sich von Johannes taufen, und - Überraschung! - aus dem Himmel spricht in diesem Moment eine Stimme (wahrscheinlich Gott), dass er sein Sohn sei. Hier wird Jesus also erst mit diesem Moment als Gottes Sohn erwählt. Man fragt sich nun natürlich: Warum er? Warum nicht irgendein anderer Mensch, der sich vor ihm von Johannes taufen ließ? Was macht Jesus zu einem derart besonderen Menschen? Auf die Antworten darf man gespannt sein.

Samstag, 25. Februar 2012

Markus 1, 1-8

Die Taufe wird als Zeichen eingeführt, dass man sich von seinen Sünden abwendet und von Gott Vergebung für die Sünde zu erhalten. Aber was, wenn man noch ohne Sünde ist? Was ist mit Neugeborenen? Kommt man mit der Sünde auf die Welt? Es wird gesagt, dass einer kommen wird, der die Menschen mit dem Heiligen Geist taufen wird statt mit Wasser. Damit ist sicherlich Jesus gemeint. Dass heißt ja dann auch, dass der Heilige Geist zunächst einmal (von seiner grundsätzlichen Funktion her) mit dem Wasser gleichgesetzt wird. Bei Wasser fällt mir natürlich die reinigende Funktion ein, aber auch, dass Wasser lebensnotwendig ist und Wachstum möglich macht.

Freitag, 24. Februar 2012

2 Korinther 12,9

Die eigene Schwäche und die eigene Unzulänglichkeit eingestehen und zu wissen, dass dir verziehen wird und genau diese Schwäche dich stark macht. Dass ich weiß, dass ich irren darf und scheitern darf, wenn ich stets das Gute und Richtige zu tun versuche. Ohne Angst, keine weitere Chance zu bekommen und ohne sagen zu müssen: Jetzt habe ich gesündigt, jetzt ist eh alles vorbei. Ist es das, worum es geht?