Samstag, 21. April 2012

Philipper 2, 5-11

Wofür ist Jesus also gestorben? Ich werde vielleicht noch sehen, warum es die Sünden sein sollen, für die er gestorben ist. Aber eins weiß ich jetzt schon: Nicht durch sein Leben allein, in dem er so viele Dinge getan hat, die denkwürdig sind, sondern auch sein Tod machen ihn und sein Leben zu dem Besonderen, an dass man sich erinnert und aus dem viel erwachsen ist. Vor allem die Botschaft, so miteinander umzugehen, wie Jesus es vorgelebt hat. Allein dies, dass diese Idee nicht mit seinem Tod endete sondern gerade dadurch, wie zu Trotz, “gegen den Strich”, erblühte und die Welt veränderte.

Ja, es ist so, wie auch in der Runde gesagt worden ist: aus diesen Ereignissen ist nicht nur Gutes erwachsen... Es wurden Kriege geführt, mit Waffen, die im Namen Gottes gesegnet worden sind. Es sind Menschen getötet worden, von Menschen, die sich als Vertreter Gottes auf Erden eingesetzt hatten. Viele schreckliche Dinge sind daraus entstanden. Ja, das ist richtig. Und Gott hat uns auch von Anfang an die Entscheidung darüber gelassen (von dem Baum zu kosten) und Jesus hat es mit seiner Leben noch einmal bestärkt, denn er hat den Menschen erneut die Freiheit gegeben.

Und vielleicht wird es auch immer so sein.

Aber das ändert aus meiner Sicht nichts an der Güte der Idee, die Jesus in seinem Handeln geleitet hat. Seine Überzeugung. Daran, dass sich Gottes sehnlichster Wunsch, seine eigene Idee von seiner Schöpfung in Jesus manifestiert hat. Als Leitbild.

Bevor es zurück in das Alte Testament geht und sich die Geschichte Abrahams und seinen Söhnen Isaak und Ismaels fortsetzt, möchte ich einen Kreis schließen. Hier im Brief heißt es, dass Christus, obwohl er Gott war, auf seine göttlichen Rechte verzichtete, die Stellung eines Dieners annahm, sich selbst erniedrigte und gehorsam war bis er wie ein Verbrecher am Kreuz starb. Und es wird ergänzt, dass all dies der Grund ist, warum Gott ihn in den Himmel gehoben hat.


Diese Worte wecken wieder den Zweifel in mir, der mit der Schöpfungsgeschichte begonnen hat. Was ist das für ein Gott? Es war keine schlechte Idee Gottes, einen denkenden, freien Menschen zu schaffen. Aber es war absehbar, dass dieses Wesen nach mehr streben würde, ungehorsam sein würde. Und das tat er und dafür bestrafte Gott ihn - denn durch den Ausschluss aus dem Paradies war dem Menschen die Möglichkeit genommen, von den Früchten des Baums des Lebens zu essen, durch die er unsterblich geworden wäre.


Aber durch das Vertrauen dieses einen Menschen, das Vertrauen, das noch weiter geht als das von Abraham, der bereit war seinen Sohn zu opfern, weil die Bereitschaft besteht, selbst das eigene Leben für den Weg herzugeben, den Gott für richtig hält. Man könnte sagen, dass durch den Gehorsam Jesu der Ungehorsam von Adam und Eva wieder "geheilt" worden ist.


Aber wenn das die Idee ist... was ist das dann für ein Gott? - Der Vergeltung braucht... Der die Schuld getilgt haben will... Damit kann ich mich nicht abfinden! Es muss einen anderen Weg geben. Ich werde sehen.

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