Donnerstag, 5. April 2012


Markus 14, 12-52

Es folgt das letzte gemeinsame Treffen, das Abendmahl, an dem Jesus den Jüngern offenbart, dass das Besiegeln seines Todes durch einen Verrat aus den Reihen seiner engsten Vertrauten heraus geschieht. Alle (einschließlich Judas) sind entsetzt, und jeder von ihnen leugnet die bevorstehende Tat. Selbst sein engster Vertrauter, Petrus, werde ihn verraten (dreimal in einer Nacht). Eine schreckliche Situation für alle, auch für Jesus.  Selbst wenn er in dieser Szene eher ruhig wirkt und überzeugt zu sein scheint, dass alles so geschehen muss, weil es in den Schriften so prophezeit worden ist.

Dann als Kontrast die Szene in Getsemani: Jesus hat furchtbare Angst und er bittet drei seiner Jünger mit ihm zu wachen und zu beten. Und er spricht mit Gott und bittet ihn darum, den Leidenskelch an ihm vorübergehen zu lassen, weil er doch allmächtig sei.

Die Allmachtsfrage... erneut. Kann Gott das nicht verhindern? So wie er auch zuvor schreckliche Ereignisse hätte verhindern können? Hätte können... Aber nicht verhindert hat. Immerhin geht dieser Gedanke auch Jesus selbst durch den Kopf, jetzt, wo sein Tod droht. Wie geht er damit um?

Er wiederholt seine Bitte immer wieder und ist sich gleichzeitig bewusst, dass nur geschehen kann, was Gottes Wille ist. Todesangst und bedingungsloses Vertrauen wechseln sich in dieser Szene ab. Hier zeigt sich, wie sehr Jesus Mensch ist.

Doch schließlich sagt er zu seinen Jüngern: “Der Menschensohn wird in die Hände der Sünder gegeben.” Jesus wird verraten, verhaftet und alle Jünger fliehen. Die Gemeinschaft ist zerbrochen - Jesus steht allein und wird vor seine Richter, die Sünder, geführt.

Die Sünder als Richter... Wie ist das möglich?

1 Kommentar:

  1. Ich glaube dass das Abendmahl eine schöne Situation war...am Anfang sagt Jesus ja auch noch wie sehr er sich danach gesehnt hat mit seinen Freunden das Abendmahl zu feiern. Und nicht nur das: Es ist der Zeitpunkt an dem er mit ihnen den neuen Bund schließt, der mit seinem Blut besiegelt ist. Ein großes Zeichen, ein wichtiger Moment. Auch wenn die Jünger es nur langsam kapieren... Klar, was ihm bevor steht macht allen Angst, aber dies ist noch der letzte schöne Moment im Leben Jesu.
    Im Garten Getsemani beginnt ja quasi sein Leidensweg. Man sagt er soll Blut geschwitzt haben, sos ehr hat er sich gefürchtet. Die Allmachtsfrage sehe ich hier gar nicht so sehr...Gott könnte es natürlich verhindern, aber er WILL es nicht, da es zu seinem Plan gehört die Menschheit zu retten. So grausam es scheint. Wahrscheinlich hat Gott mindestens genauso gelitten wie Jesus...ich meine...wie sehr muss man leiden, wenn man mit ansieht wie sein Kind in den Tod geht und geschändet wird und viel mehr noch: wenn man es quasi selbst so hingebogen hat. Aber beide wissen wofür sie es tun...und hätten es wohl auch für jeden einzelnen von uns getan.

    Tja, die Sünder als Richter...das ist schon absurd, aber der Herrscher der Welt ist ebend er Teufel und nicht Gott. Zum Glück währt das nicht ewig. Beeindruckend finde ich auch, dass Jesus später am Kreuz für die betet, die ihn ermordet haben "...denn sie wissen nicht was sie tun."

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