Samstag, 31. März 2012


Markus 12, 41-44

Hier nimmt Jesus noch einmal Bezug auf das Thema der Opfergaben, die er als zweitrangig erachtet. Denn diese müssen - wenn man sie denn berücksichtigen möchte -  an dem Besitz desjenigen relativiert werden, der das Opfer bringt. Jesus wertet die großen Beträge der reichen Leute deutlich geringer als die zwei Taler, die eine arme Frau gibt. Auch dies macht auf die Zweitrangigkeit des Prinzips der Opfergabe aufmerksam, denn ein Opfer an sich bedeutet erst einmal gar nichts. Die Frage ist vielmehr, was das Opfer über die Person aussagt und wie es in ihrem Herzen aussieht. Was ein Opfer für diese Person und ihr Leben bedeutet.

Dieser Sachverhalt erscheint auf den ersten Blick einfach - geradezu naiv - eine einfache Rechnung. Aber stellen wir uns einmal vor, dass wir beobachten, wie jemand neben uns während des Gottesdienstes einen Zwanzig-Euro-Schein in den Beutel wirft statt ein paar Münzen (wie wir selbst oder der Mann neben uns). Was denken wir über diesen Menschen?

Denken wir, wie schön es ist, dass es so großzügige Menschen gibt, die bereit sind, so viel Geld zu geben? Freuen wir uns, dass manchen Menschen dies möglich ist? Freuen wir uns für die Menschen, die dann diese Gabe erhalten können?

Oder denken wir voller Neid daran, dass diese Menschen so viel haben, dass sie geben können? Dass sie sich die Liebe Gottes erkaufen wollen? Und freuen wir uns dann, dass wir denken, dass dies nicht der Weg zu Gott ist?

Jesus macht uns in dieser Szene das Prinzip der Opfergabe madig, denn wenn wir die Opfergabe als eine Leistung betrachten, um mit ihr vor Gott zu bestehen, sind wir wieder auf dem Weg des Neides, des Zorns und nicht der Liebe.

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