Samstag, 31. März 2012


Markus 12, 28-34

Jetzt wird es spannend, denn Jesus wird von einem Schriftgelehrten direkt nach den Geboten des Alten Testaments gefragt, die die Priester und Gelehrten als Grundlage für ihr Arbeiten und Lehren heranziehen. Er wird gefragt, welches das wichtigste Gebot von allen sei.

Und Jesus antwortet kurz und prägnant: “Die Liebe zu dem einen Gott und zu all deinen Nächsten.” In diesem doppelten Gebot der Liebe vereinigt sich also alles?

Die Opfergaben, die vom Gesetz festgeschrieben worden sind, sind somit zweitrangig. Das ist es nicht, worum es geht. Der Schlüssel zu allem scheint die Liebe zu sein – nicht das Gesetz.

Hierzu fällt mir Jeremia 31, 33-34 ein:

“Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließen will, wird völlig anders sein: Ich werde ihnen mein Gesetz nicht auf Steintafeln sondern in Herz und Gewissen schreiben. Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein, sagte der Herr. Niemand muss dann noch seinen Nachbarn belehren oder zu seinem Bruder sagen: Lerne den Herrn kennen. Denn alle werden dann wissen, wer ich bin, von den Geringsten bis zu den Vornehmsten. Das sage ich, der Herr. Ich will ihnen ihren Ungehorsam vergeben und nie mehr an ihre Schuld denken.”

Gott strebt durch Jesus einen neuen Bund mit den Menschen an, weil alle bisherigen irgendwann gescheitert sind. Nicht auf Steintafeln sollen die Gesetze stehen sondern verinnerlicht, im Herzen der Menschen sollen sie sein. Und keiner soll sich als besser ansehen als andere Menschen, und keiner soll belehren oder ermahnen oder strafen im Sinne Gottes. Dass Versuche gescheitert sind impliziert allerdings, dass Gott geirrt hat und seinen Plan modifizieren musste. Ist das möglich, bei einem allwissenden, allmächtigen Geist? Vielleicht ja... Und wenn nicht: Warum gehört das Scheitern des Menschen zum Plan?

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