Dienstag, 28. Februar 2012


1 Mose 3

Der Mensch wird von Gott aus dem Garten vertrieben. Eva ist es, die dem Verlangen nach dem Wissen nachgibt, welches die Früchte des Baums versprechen, und damit den Sündenfall herbeiführt. Also, was ist die Sünde? Von den Früchten des Baums gekostet zu haben; sich für gut genug halten, über Recht und Unrecht entscheiden zu können?

Und - ganz ehrlich - es hat den Anschein, als hätte Gott diesen Sündenfall irgendwie gewollt oder zumindest bewusst provoziert, denn es hätte natürlich in seiner Macht gelegen, einen folgsamen „Roboter“ zu erschaffen und nicht einen Menschen, der frei entscheidet, denkt und seinen Bedürfnissen folgt, der strebt und will. Er hätte dem Menschen auch nicht die Möglichkeit zur Sünde „vor die Nase setzen“ müssen und schließlich hätte er nicht ein so listiges Wesen wie die Schlange erschaffen müssen. Er hätte es anders haben können. Er hätte - hat es aber genau so getan.

Warum also dieser Weg? Warum musste es zur Sünde kommen? Steckt dahinter ein Plan, der mit der Sünde des Menschen beginnt und mit dem Tod Jesu vollendet wird? Vielleicht verfolgt der Plan das Ziel, dass ein frei denkender Mensch am Ende ganz freiwillig so entscheidet, dass es gut ist, obwohl er stets auch anders, selbstsüchtig und schlecht entscheiden könnte. Ohne Programmierung – aus dem Herzen heraus richtig.

4 Kommentare:

  1. Mein "Lieblingsthema"...käm ich nicht gerade nach 15 Stunden auf auf Achse Heim...
    Das ist wirklich für mich einer der größten Kniffe...Warum so und nicht anders? Kann ein allmächtiger Gott es nicht anders machen?
    Hätte bestimmt gekonnt. Gedanken zum Warum also morgen. ;o)

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  2. Tja...also was ist die eigentliche Sünde? Erst einmal ist es ja nicht wirklich das Verlangen nach Wissen, dass Eva treibt die Sünde zu begehen, sondern es ist der Teufel (hier die Schlange), die Lügen verbreitet und so Zweifel bei Adam und Eva säht und Zwietracht zwischen ihnen und Gott, bzw. versucht sie den Beiden Zweifel an der Güte Gottes einzureden. So geht es also nicht wirklich um einen läppischen Apfel und Gott wollte ihnen eigentlich auch nicht die Erkenntnis von Gut und Böse vorenthalten, sondern das eigentliche Problem ist die Beziehungsstörung zu Gott. Gott hat die Beiden nach seinem Ebenbild geschaffen, dazu um mit ihm Gemeinschaft zu haben und er war gut zu Ihnen und gab ihnen alles was sie brauchten...eigentlich hätten sie ihn kennen und erkennen müssen, aber dennoch haben sie auf die Lügen der Schlange gehört, die ihnen einreden wollte Gott würde ihnen alles verbieten und zwischen ihnen und der Erkenntnis stehen. Allerdings wollte er sie nur bei sich haben und sie langsam an Erkenntnis gewinnen lassen und sie erziehen in Liebe. Sünde ist ja Trennung von Gott, hier mit der Übertretung des einzigen Gebotes, steht also der Beziehungsbruch im Vordergrund.
    Eine viel diskutierte Frage ist allerdings ob die Beziehung zwischen Adam, Eva und Gott nicht schon vorher gestört gewesen sein muss, denn wieso hätten sie sonst auf die Lügen des Teufels hören sollen und nicht auf das des geliebten Gottes, mit dem sie die meiste Zeit verbrachten, der sie gemacht hat...der Adam seine Gefährtin geschaffen hat?
    Übrigens heißt es später in der Bibel (Römer 4/5) nur noch, dass die Sünde durch Adam in die Welt kam...wahrscheinlich haben sie den Apfel einfach gemeinsam gegessen, oder Adamm hat daneben gestanden und Schultern gezuckt...was Frauen so sagen und tun zählt ja nicht so. ;o)

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  3. Nun...ich weiß nicht ob Gott den Sündenfall gewollt hat, das denke ich nicht, aber er hat ihn zumindest zugelassen. Provoziert...nun...man kann es so sehen, muss man aber nicht.
    Klar hätte Gott sich diese folgsamen Roboter schaffen können. Aber wozu? Er sehnte sich nach Gemeinschaft. Wenn du dir einen Partner aussuchst, dann doch auch lieber einen ebenbürtigen, einen der dir ähnlich ist und nicht einen, der ohne zu hinterfragen alles machen musst was du sagst. Freust du dich, wenn ein Sklave dir ein Frühstück am Bett serviert, einfach weil er tun muss was du willst, oder freust du dich mehr, wenn es deine Frau von sich aus tut, weil sie dich liebt?
    Gott sehnte sich nach Gemeinschaft! Gesellschaft, Partnerschaft...nicht nach einem folgsamen Haustier.
    Deshalb schuf er die Menschen nach seinem Bilde. Dazu gehörte aber auch ein freier Wille, eben auch der Wille Beziehung zu haben oder nicht. Sünde ist im abstraktesten Sinne "Zielverfehlung" und Ziel/ Sinn des Menschen ist die Beziehung zu Gott. Aber damit dass die Beiden auf die Lügen hörten haben sie die Beziehung zu Gott abgelehnt oder zerstört und die Folge war der Tod.
    Gott ist allwissend und allmächtig. Er hat gewusst, dass es zum Sündenfall kommen würde. Gewollt hat er es nicht, aber respektiert, weil er um das Happy End wusste. Und das alles weil er später in seinem Reich für immer Gemeinschaft mit uns haben möchte...und schon jetzt, soweit möglich.
    Provokation? Hat er die Sünde provoziert? Hm. Ich weiß es nicht genau. Wie gebe ich jemandem einen freien Willen ohne ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er ihn gebrauchen kann in die ein oder andere Richtung? Wäre die Wille von Adam und Eva andernfalls frei gewesen?
    Und den Teufel hat Gott nicht geschaffen, er hat auch widerum nur zugelassen, dass es ihn gibt, indem er auch den Engeln einen freien Willen gab.
    Mein Problem mit dem ganzen ist eher philosophischer oder logischer Natur: Hätte ein ALLMÄCHTIGER Gott nicht eine andere Lösung für einen freien Willen finden können? Gleich die endgültige Welt erschaffen? Hat er keine Logik über unsere menschliche hinaus? Was heißt dann allmächtig?

    Der Plan übrigens den du da am Ende ansprichst: Das ist genau das was Gott sich wünscht! Denke ich. Nur in der gefallenen Welt ist es uns Menschen nun vielleicht nicht möglich...wir sollten aber unser Bestes dafür tun.

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  4. Hm... jetzt muss ich mal den Kommentar in ein paar Punkten kommentieren. Wenn man davon ausgeht, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde schuf, dann eben mit einem freien Willen (nicht nur zur Beziehung) und einem Streben, einem konstruktiven Leben (zu dem sicherlich auch Beziehung gehört, klar). Aber wenn ich jemanden möchte, der mir in gewisser Weise ebenbürtig ist, mit dem ich etwas anfangen kann, dann gehört da auch das Streben nach Erkenntnis zu. Und diese Möglichkeit hat Gott den Menschen geboten und sie haben sie auch genutzt. Und: Nirgendwo steht, dass die Schlange der Teufel ist. Im Gegenteil, die Schlange ist ebenfalls Gottes Werk (genau dies steht in diesem Abschnitt ja), und deshalb denke ich, dass sie auch zu seinem Plan gehört und keinen Gegenspieler darstellt.

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