Montag, 27. Februar 2012


Markus 2, 13-17

Okay, die gesellschaftlich-religiöse Situation, in der Jesus auftaucht, ist also wie folgt: Die alten Gelehrten geben die Gesetze vor, indem sie die alten Schriften so auslegen, wie sie vielleicht aus ihrem Hochmut und ihrem Stolz heraus denken, das es richtig ist. Sie teilen die Welt in Gut und Böse, bestimmen die Menschen, die Sünder unter den Menschen sind, anhand "ihrer" Gesetze. Aber Jesus, der auf sich aufmerksam macht und ihnen einerseits ein Dorn im Auge ist und andererseits aber auch in ihren Augen zu denen gehört, die frei von Sünde sind (schließlich empören sie sich über seinen "schlechten Umgang"), umgibt sich mit den Kranken, den Verstoßenen, den Sündern, mit denen, um die sich kein Mensch kümmert, die Verlorenen. Und damit zeigt er: Sie sind eben nicht von Gott verlassen, ihre Krankheit ist eben nicht ein Zeichen Gottes (für ihre Sünden). Nein! Wie Kranke den Arzt und die Heilung brauchen so brauchen Sünder Jesus und die Vergebung – eine zweite Chance. Sie sollen wissen, dass sie scheitern dürfen, niemals verloren sind, ihre Sünden vergeben werden. „Ich bin gekommen, um Sünder zu rufen, nicht Menschen, die sich schon für gut genug halten.“ Nicht Menschen, die gut genug sind sondern sich für gut genug halten…, wie es die Gelehrten und Priester seiner Zeit tun.

1 Kommentar:

  1. Ja, er ist ihnen ein Dorn im Auge, da er einerseits ihre Scheinheiligkeit entlarvt und ad absurdum führt, sich aber andererseits nichts zu Schulden kommen lässt, dass sie ihm vorwerfen könnten um sich wieder über ihn zu erheben. Sie predigen die Gesetze und er lebt sie einfach!
    Und der Punkt den du ganz richtig rausgestellt hast ist, dass die Pharisäer sich nur für gut genug halten...ihr Stolz ist so groß, dass sie gar keine Chance haben durch das kleine Tor zu kommen, das zu Gott führt: Jesus. Ein Sünder, der weiß, dass er sündigt kann umkehren und um Vergebung bitten, aber jemand der sich für makellos und über dem Gesetz stehend hält, wird das nicht schaffen, weil seine Augen nur auf die Schuld der anderen gerichtet sind.
    Wie viele Ärzte, die mit ihren Patienten schimpfen und sich danach erstmal ne Zigarette anstecken und nen Schnaps eingießen.

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