Montag, 27. Februar 2012


Markus 3, 1-6

Unter den misstrauischen und angstvoll-wachsamen Blicken der Priester wird die Situation für Jesus zunehmend prekär. Schließlich kommt es zu einer ersten Eskalation.
Jesus, der Rebell (Kinski in "Christus Erlöser": „Ich bin nicht euer Kirchen-Jesus!“): Er „sündigt“, d.h. er handelt bewusst nicht im Sinne der ausgelegten Regeln und Gebote. Er ruht nicht am Sabbat, dem heiligen siebten Tag, an dem Gott sich von seinem Schaffen ausruhte und sein Werk ansah. Jesus ruht nicht - er tut das, was er in der vergangenen Zeit so oft getan hat: Er heilt.
Es stellt sich hier die Frage: Was ist also die Sünde, wenn es nicht das ist, was die Gelehrten in ihr sehen? Was ist Sünde in Jesu Augen? Warum demonstriert er in dieser Szene, dass er gegen die bestehende Ordnung verstoßen kann? Der kommende Abschnitt wird an den Anfang von Allem führen und uns mit dem konfrontieren, was Erbsünde genannt wird. Dort kann dann der Ursprung gesucht und gefunden werden. Will Jesus etwas "Neues" oder das "Alte" zurück? Das, was einmal gemeint war?

1 Kommentar:

  1. Gute Frage...
    Jesus sagt ja selbst immer, er ist nicht gekommen um das Gesetz außer Kraft zu setzen, sondern um es zu erfüllen. Heißt: Er kommt, da geschrieben steht, dass er kommen wird und er zahlt unsere Sünden, da es für einen Menschen unmöglich ist nach dem Gesetz ohne Sünde zu leben. Er sagt aber auch, dass das Gesetz damit nicht hinfällig ist, wir also nicht morden und rumhuren können wie wir wollen, weil ja unsere Schuld eh bezahlt ist. Im Gegenteil, er lehrt uns Demut, das Erkennen der eigenen Fehlbarkeit und die dankbare Annahme der Erlösung. Ich denke Jesus will etwas Neues. Er bekräftigt das Gesetz, verschärft es in einigen Punkten sogar, aber lehrt gleichzeitig einen mündigen Umgang damit und nicht die wörtliche Auslegung auf der Suche strafen zu können, wie die Pharisäer.
    Hier denke ich ist die erste Frage, die man sich stellen muss: warum gibt es das Gesetz? Um den Menschen zu demütigen und zu schaden? Oder aus Gottes Liebe heraus, um den Menschen vor Unheil und Leid zu bewahren?
    Die Antwort liegt natürlich auf der Hand und man merkt es ja auch selbst im eigenen Leben. Wenn man gegen die Gebote verstößt ist damit meist langfristig eine negative Folge für einen selbst verbunden.
    Und hier in der Geschichte: Wenn die Gebote also zum Wohl der Menschen sind, was könnte Gott dann dagegen haben, dass Jesus am Sabbat heilt? Einem Menschen gutes tut? Gott hat uns nicht umsonst einen freien Willen und einen Verstand gegeben.
    Mord und das Anbeten anderer Götter wird immer Sünde sein, aber ob es ein Schweineschnitzel auch ist, hängt davon ab wie stark dein eigener Glaube ist. Wenn du das Gefühl hast damit zu sündigen, solltest du es lieber lassen.

    Jetzt muss ich aber mal los...in der *trächtigen Teamsitzung.

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