Josua 7. Gott ist
zornig auf die Israeliten. Wieder einmal ist Gott enttäuscht, weil seine
liebste Schöpfung ungehorsam ist. Was hatte er neben den ausnahmslosen Tötungen
befohlen? - Keine soll sich das Hab und Gut der Getöteten (schon gar nicht die
Reichtümer) unter den Nagel reißen. Einer wagt es dagegen zu handeln, und Gott
beschließt, seine Gnade, seine schützende Hand dem ganzen Volk, allen zu
entreißen. Alle werden für einen bestraft. Aber Josua findet den Übeltäter in
Gottes Auftrag. Was soll mit ihm geschehen?
Soll er das
Diebesgut zurückgeben? Ja, sagt Gott.
Soll er dafür
bestraft werden? Ja, tötet ihn, sagt Gott.
Soll mehr geschehen?
Ja, tötet seine ganze Familie, sagt Gott.
Der Gott, der hier
beschrieben wird, ist nicht der Gott, von dem ich in unseren Gesprächen höre.
Nicht der Gott, von dem Jesus erzählt. Muss Gott besänftigt werden durch
Menschenopfer? Muss einer sterben damit viele Gottes Zorn entkommen? Das
erinnert mich sehr stark an eine Interpretation von Jesu Tod: wie ein Magnet
zieht er unsere Sünden auf sich, stellt sich zwischen uns und Gott, fängt
unsere Sünden ab, damit Gott nicht erzürnt, und fängt Gottes Strafe ab, damit
wir Menschen verschont werden.
Das ist es nicht. Es
kann nur eine von vielen Erfahrungen sein, die hier beschrieben wird. Die
Erfahrung, der Glaube an einen solchen Gott. Meiner ist es nicht. Und ich frage
mich: Wie konnte Jesus mit diesen Quellen auf so wunderbare Gedanken voller Liebe
kommen?