Samstag, 30. Juni 2012


1 Korinther 15

Um es gleich vorwegzunehmen: Diesen sehr zentralen Text schreibt eben der Mann, der in der Apostelgeschichte zum ersten Mal als der Verfolger der Anhänger Jesu eingeführt wird: Saulus. Er, ein verlorener Sohn, der sich nunmehr Paulus nennt und von sich selbst sagt: „Ich bin der geringste der Apostel und eigntlich nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Doch was ich immer ich jetzt bin, das bin ich durch die Gnade Gottes – und seine Gnade blieb in mir nicht ohne Wirkung“ (1 Kor 15, 9-10).

Die Passage ist - wie im letzten Post bereits gesagt - so wahnsinnig zentral, weil sie im Kern das enthält, was fortbesteht nachdem Jesus gegangen ist. Ein Brief an die Gemeinde mit dem Ziel, das „junge Pflänzchen“ am Leben zu erhalten, vor den ersten Unwettern zu schützen: „Bleibt fest und unerschütterlich im Glauben, liebe Freunde und setzt euch mit aller Kraft für das Werk des Herrn ein“ (1 Kor 15, 58).

Und Paulus stellen auf engstem Raum, in wenigen Zeilen, die wichtigsten Gedanken, das Fundament des Glaubens zusammen:

Ja, Christus ist für unsere Sünden gestorben. Aber das ist nicht alles, und es ist wichtig dies zu sehen, um zu verstehen, was es heißt, dass er für unsere Sünden gestorben ist: denn er wurde begraben und ist am dritten Tag von den Toten auferstanden. Diese drei Ereignisse bilden für das Verständnis eine untrennbare Einheit, denn „wenn aber Christus nicht auferstanden ist, dann ist euer Glaube nutzlos, und ihr seid nach wie vor in euren Sünden gefangen“ (Kor 15, 17). Es ist also nicht sein Tod, sondern seine Tod und seine Auferstehung, der Anfang im Ende, das Überschreiten des Horizonts.

Und auch jetzt, mit diesem Wissen, schließt sich für mich ein Kreis. Das, womit alles begann, der Sündenfall: mit Adam, einem Menschen, kam der Tod in die Welt - und mit Jesus, einem Menschen, kam die Auferstehung. Beides ist eine untrennbare Einheit. Und wenn man möchte, mag man vielleicht hier die Vollendung eines größeren Plans sehen.

Für unsere Sünden gestorben = uns den Tod als das Ende genommen.

Und am Ende des Briefes findet alles noch einmal sein Innerstes in den Worten: „Seid wachsam. Haltet treu an dem fest, was ihr glaubt. Seid mutig und stark. Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen“ (1 Kor 16, 13).

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