Sonntag, 24. Juni 2012

1 Korinther 13

In diesem und den kommenden Abschnitten aus dem Korintherbrief geht es um etwas wahnsinnig Essenzielles... hier geht es um die Botschaft Jesu an uns, das, was nach seinem Tod bleiben wird. Wenn die Gemeinschaft den Leib Christi (siehe vorangegangener Abschnitt) darstellt, dann möchte ich für das, was nun folgt das Bild des warmen, pulsierenden Blutes in diesem Körper Körper nutzen... für das, was uns am Leben, wirklich am Leben erhält, uns zusammen hält, uns alle versorgt... über den Tod hinaus, was siegt und immer bleibt. Im Text selbst stehen gleich mehrere Kandidaten dafür: “Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei bleiben. Aber am Größten ist die Liebe” (1 Kor 13, 13).

Es ist sehr interessant, wie hier über die Liebe geschrieben wird. Zu Beginn des Abschnitts wird betont, wie wertlos das Reden, die Prophetie, die Erkenntnis, der feste Glaube und die Opfergabe sind wenn sie nicht von Liebe getragen werden. Damit wird hier also zunächst betont, dass die Aufgaben und der Sinn der Gemeinschaft im Geiste Jesu nur dann erfüllt werden können, wenn alles Tun von der Liebe getragen wird. Denn durch sie herrschen Geduld und Freude, Gerechtigkeit und Wahrheit, Glaube und Hoffnung und nicht Neid und Selbstsucht, Stolz und Überheblichkeit, Rachsucht und Ungerechtigkeit. Mit allem wird aber bis hierher auf die Liebe zu Lebzeiten eingegangen.
Im zweiten Abschnitt aber wird deutlich, dass sie darüber hinaus geht und damit das verbindende Element zwischen Leben und Tod ist. “Die Liebe wird niemals aufhören, selbst wenn Prophetie, das Reden in unbekannten Sprachen und die Erkenntnis vergehen werden” (1 Kor 13, 8). Wir erkennen es jetzt nicht, sehen die Dinge in einem trüben Spiegel. Man kann es einfach nicht schöner ausdrücken: “Alles, was ich jetzt weiß, ist unvollständig; dann aber werde ich alles erkennen, so wie Gott mich jetzt schon kennt” (1 Kor 13, 12).

Was führt uns dorthin, warum können wir nicht erkennen? Warum ist und bleibt es jetzt unvollständig? Ist uns etwas verloren gegangen als wir erwachsen wurden und das natürliche Vertrauen, die unbedingte Liebe der Kinder ablegten? Darauf, so scheint es, will uns der Autor dieses Textes hinweisen. Wir können nur in einen trüben Spiegel schauen, können dies nur akzeptieren, weil wir nicht mehr Kind sein können. Aber genau darum geht es. Darauf zu vertrauen, dass es richtig ist und dass ich es einst erkennen werde. Loslassen um Halt zu gewinnen. In den offenen Raum treten und Jesus folgen.

1 Kommentar:

  1. Gott ist die Liebe!

    Wenn man in dieser Stelle das Wort Liebe durch Gott ersetzt, erfährt man ziemlich viel über ihn. :o)

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