Samstag, 6. Oktober 2012


1 Könige 11

Salomo scheitert. Die Beziehung zu Gott zerbricht. Wie konnte das nur geschehen?

Zunächst sieht alles ganz wunderbar aus. Salomo baut Gott in seinem vierten Regierungsjahr einen Tempel, in den auch die Bundeslade mit den zehn Geboten gebracht wird (1 Könige 6 und 8). Salomo dankt Gott dafür, dass er Wort gehalten hat und seinem Volk Israel ein Land geschenkt hat, in dem es in Frieden leben kann (1 Könige 8, 56). Und er bittet Gott, dass er auch seine andere Zusage erfülle: dass stets einer aus der Familie Davids auf dem Thron Israels sitzen wird, wenn, ja wenn... genau das ist es, was die Gerechtigkeit im Alten Testament ausmacht, die andere Waagschale: wenn seine Nachkommen dir nur genauso treu dienen wie David (1 Könige 8, 25). Daher erbittet er auch für sein Volk, was ihm zuteil wurde: "Er schenke uns ein Herz, das ihm gehorsam ist, damit wir immer nach den Geboten und Weisungen leben, die er unseren Vorfahren gegeben hat." (1 Könige 8, 58).

Soweit klingt die Geschichte wirklich ganz wunderbar. Aber es wird nicht funktionieren. Was passiert? Was wird ihm zum Verhängnis?

Er bricht das Gebot Gottes, keine anderen Götter anzubeten. Der Herr zeigt sich zornig, genau so steht es da: zornig auf Salomo und sagt: "Du hast meinen Bund gebrochen und meine Weisungen nicht befolgt. Darum werde ich dir das Königtum wegnehmen." (1 Könige 11, 11)

Auch Salomo, der Gottes Gerechtigkeit in seinem Herzen trug, scheitert vor Gott und seinen Gesetzen. Ist es zu schwer für einen Menschen, die andere Waagschale zu füllen, indem er immer nach den Geboten und Weisungen lebt, die Gott den Menschen einst gab? Hat hier die Idee einer neuen Gerechtigkeit ihren Ursprung? Eine Gerechtigkeit, die nicht ein Handeln in Beliebigkeit meint. Aber die eine Freiheit erfordert...

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