Epheser 2, 11-22. In
Ephesos, Griechenland, gründete Paulus eine christliche Gemeinde. Menschen
also, die nicht zur "Gemeinde Israels" gehören, denen "die
Zusagen, die Gott bei seinen Bundesschließungen gemacht hatte", nicht
galten. "Unbeschnittene", nennt Paulus sie auch.
Die Trennung
zwischen dem Volk Israel und den anderen. Entstanden durch Gottes Zusage an die
einen (siehe Josua), durch das Gesetz und vor allem der zunehmend feiner
werdenden Auslegung dieses Gesetzes (in seiner Hochform bei den Pharisäern zu
Jesu' Zeiten). Diese feingegliederten Vorschriften bedeuten noch mehr Trennung.
Die Gebote Gottes, gut gemeint, führen dazu, dass Menschen darüber entscheiden,
wer bei Gott ist und wer für immer dieses Recht verwirkt hat. Eine starke, hohe
Mauer steht so zwischen ihnen. Eine Mauer, die auf den Steintafeln Mose gebaut
wurde.
Das bedeutet tot
sein. Vielleicht haben diese Menschen nicht nach Gottes Willen gehandelt.
Vielleicht einfach, weil sie ihn nicht kannten. Viele aber haben dies ganz
intuitiv bereits getan (denn so abwegig ist das Gesetz Gottes ja nun nicht).
Manche haben sich von selbstsüchtigen Wünschen leiten lassen. Und dies auch in
der Gruppe der Israeliten, denn es ist auch selbstsüchtig, wenn ich mich Gott
näher wähne, weil ich mehr von den Gesetzen einhalte als andere, und
entsprechend geringschätzig über diese anderen urteile. So verschwimmen die
Grenzen zwischen Israeliten und Nicht-Israeliten. Das ist genau die
Perspektive, die Jesus einnimmt. Und mehr: die Liebe Gottes gehört doch allen.
Er baut mit allen,
die mithelfen wollen, die ein Teil sein wollen, einen neuen Tempel. Nicht aus
Steinen sondern aus den Menschen, die glauben, "und der Eckstein im
Fundament ist Jesus Christus. Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten,
durch ihn, den Herrn, wächst er auf zu einem heiligen Tempel", schreibt
Paulus den Menschen in Ephesos.
Alle, wirklich alle
sind eingeladen. Jesus reißt die Mauer ein. Wodurch? - "Durch sein
Sterben", sagt Paulus, "hat er das jüdische Gesetz mit seinen zur
Trennung führenden Vorschriften beseitigt." Er ist gestorben als
"König der Juden". Damit stirbt der alte Bund, damit verdorrt der
Feigenbaum, der Weg, auf dem die Menschen von Gott abgekommen sind. Und etwas
neue entsteht, als Jesus aufersteht. Etwas wird lebendig, was ursprünglich da war und jetzt wieder lebendig werden kann. Ganz viel Licht… geht mir auf. "Durch Jesus Christus hat er uns so geschaffen, das wir nun Gutes tun können."