1
Korinther 15
Um
es gleich vorwegzunehmen: Diesen sehr zentralen Text schreibt eben
der Mann, der in der Apostelgeschichte zum ersten Mal als der
Verfolger der Anhänger Jesu eingeführt wird: Saulus. Er, ein
verlorener Sohn, der sich nunmehr Paulus nennt und von sich selbst
sagt: „Ich bin der geringste der Apostel und eigntlich nicht wert,
Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt
habe. Doch was ich immer ich jetzt bin, das bin ich durch die Gnade
Gottes – und seine Gnade blieb in mir nicht ohne Wirkung“ (1 Kor
15, 9-10).
Die
Passage ist - wie im letzten Post bereits gesagt - so wahnsinnig
zentral, weil sie im Kern das enthält, was fortbesteht nachdem Jesus
gegangen ist. Ein Brief an die Gemeinde mit dem Ziel, das „junge
Pflänzchen“ am Leben zu erhalten, vor den ersten Unwettern zu
schützen: „Bleibt fest und unerschütterlich im Glauben, liebe
Freunde und setzt euch mit aller Kraft für das Werk des Herrn ein“
(1 Kor 15, 58).
Und
Paulus stellen auf engstem Raum, in wenigen Zeilen, die wichtigsten
Gedanken, das Fundament des Glaubens zusammen:
Ja,
Christus ist für unsere Sünden gestorben. Aber das ist nicht alles,
und es ist wichtig dies zu sehen, um zu verstehen, was es heißt,
dass er für unsere Sünden gestorben ist: denn er wurde begraben und
ist am dritten Tag von den Toten auferstanden. Diese drei Ereignisse
bilden für das Verständnis eine untrennbare Einheit, denn „wenn
aber Christus nicht auferstanden ist, dann ist euer Glaube nutzlos,
und ihr seid nach wie vor in euren Sünden gefangen“ (Kor 15, 17).
Es ist also nicht sein Tod, sondern seine Tod und seine Auferstehung,
der Anfang im Ende, das Überschreiten des Horizonts.
Und
auch jetzt, mit diesem Wissen, schließt sich für mich ein Kreis.
Das, womit alles begann, der Sündenfall: mit Adam, einem Menschen,
kam der Tod in die Welt - und mit Jesus, einem Menschen, kam die
Auferstehung. Beides ist eine untrennbare Einheit. Und wenn man
möchte, mag man vielleicht hier die Vollendung eines größeren
Plans sehen.
Für
unsere Sünden gestorben = uns den Tod als das Ende genommen.
Und
am Ende des Briefes findet alles noch einmal sein Innerstes in den
Worten: „Seid wachsam. Haltet treu an dem fest, was ihr glaubt.
Seid mutig und stark. Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen“
(1 Kor 16, 13).